Dieser Artikel ist der Startartikel für eine kleine Artikelserie.
Im vergangenen Jahr haben Anna von Linestyle-Artwork und ich mit einigem zeitlichen Aufwand und ordentlich Materialeinsatz zwei Assassins Creed Shootings geplant und durchgeführt. In den einzelnen Artikeln erzähle ich Euch ein wenig von den Charakteren und den Kostümen. Wie wir die Shootings organisiert und durchgeführt haben. Die benötigten Requisiten und weiteres Material. Natürlich geht es auch um die Bildbearbeitung, angefangen bei der Grundbearbeitung, über Retusche und schließlich zur künstlerischen Bearbeitung der Bilder.

Assassinen in Blankenberg

Im Juni vergangenen Jahres war es endlich soweit und das lange Warten auf unser Cosplay-Assassins-Creed-Shooting hatte endlich ein Ende. Langes Warten daher, weil uns die Schwangerschaft der lieben Mit-Initiatorin Anna dazwischen kam. Die fixe Idee zu dem Shooting hatten wir bereits im Sommer 2017, als ich mich mit Anna zu einem Shooting für ein Künstlerportrait traf. Während des Shootings gab Sie einen sehr interessanten Einblick in Ihre kreative Arbeit und ihr Leben zwischen Kindern, Selbständigkeit und Kreativität. (Anna ist 2D-Animatorin und Illustratorin. Hier findet ihr mehr über Sie und ihre tollen Arbeiten -> Linestyle-Artwork.de)

Das Künstlerportrait findet ihr übrigens hier.

Schlussendlich haben wir dann einen Termin im neuen Jahr 2018 angesetzt, damit auch alle Beteiligten genug Zeit zum anfertigen und ausarbeiten der Kostüme und Requisiten hatten.
Nachdem der Termin gefunden und festgesetzt war, haben dann am 2.6. einige Assassinen den kleinen Ort „Stadt Blankenberg“ bei Hennef aufgesucht.
Mit dabei waren die 5 Models Anna, Anselm, Miriam, Stefan und Thorsten mit unterschiedlichen Kostümen aus dem Assassins Creed Universum und die zwei Fotografen Jonas Steingräber aka Freylin Fotografie (Facebook) und meine Wenigkeit.

Shooting organisieren

Aber fangen wir mal vorne an. Nachdem zwischen Anna und mir feststand, dass wir ein Assassins Creed (AC) Shooting machen möchten, überlegten wir uns natürlich mit wem wir das Shooting überhaupt durchführen möchten.

Models finden

Dazu fragten wir einige Models, die wir bereits aus anderen Shootings kennen und bei welchen wir dachten das könnte gut passen, ob sie Bock auf das Projekt haben. Bei Miriam, Stefan und Thorsten passte es am Ende zeitlich. Beim zweiten Shooting konnten wir noch Mia -gemeinsam mit Anna auch als Pink Elephant Photos bekannt- für die Idee gewinnen.
Mein Bruder Anselm war ebenfalls bei beiden Shootings mit dabei (das erste mal), was anfangs eigentlich gar nicht geplant war. Ursprünglich wollte ich dass von mir selbst erstellte Altaïr Kostüm nämlich selber tragen. Je weiter wir allerdings in der Planung voran schritten, desto klarer wurde auch, dass ich diese Doppelrolle als Fotograf und Model nicht ohne starke Einbußen auf der einen oder der anderen Seite schaffen würde.

Gemeinsam planen

Für so ein Projekt ist es wichtig sich regelmäßig abzusprechen und die anfallenden Aufgaben auch etwas zu verteilen. Aufgrund der räumlichen Entfernung zwischen uns allen fand die Planung online und am Telefon statt. Prinzipiell eignet sich jedes Forum für die Planung so eines Shootings. Wir nutzten in diesem Fall zur gemeinsamen Planung eine Facebook-Gruppe, so konnte sich jeder mit einbringen und den aktuellen Stand der Planung einsehen. In der Gruppe überlegten wir uns gemeinsam die Location, sprachen über die Kostüme und Requisiten sowie deren Umsetzung. Auch definierten wir uns selbst ein paar Ziele für das Shooting.

Locationsuche

Auf der Suche nach einer eher mittelalterlich geprägten Szenerie kamen uns verschiedene tolle Orte im erweiterten Rheinland in den Sinn. Neben Monschau in der Eifel und Zons nahe Köln erschien uns Stadt Blankenberg als ein geeigneter Ort für das Shooting. Das hatte gegenüber den anderen Orten auch den Vorteil, dass Anna nicht so weit fahren musste und uns dadurch mehr Zeit für das Shooting blieb.

Rechtliches
Da die Bilder nicht mehr rein privat genutzt werden, sollte hier auch der rechtliche Aspekt beachtet werden. Denn was viele nicht wissen, nicht überall darf einfach fotografiert werden. Vor allem dann nicht, wenn die Bilder später gewerblich genutzt oder veröffentlicht werden sollen.
Am besten also immer vorher recherchieren und rechtzeitig fragen, ob es evtl. Einschränkungen geben könnte.
Generell gilt: Wenn auf Privatgeländen fotografiert wird, dann sollte besser ein so genannter  „Property Release“ mit dem Grundstückseigentümer oder Pächter vereinbart werden. Ob es sich um ein Privatgelände handelt oder nicht, ist dabei nicht immer direkt ersichtlich. So kann ein offen zugänglicher Park dennoch Privatgelände und nicht in öffentlicher Hand sein. Und selbst wenn ein Gelände in öffentlicher Hand ist, werden manchmal (z.B. in Schlossparks) Gebühren für eine sogenannte Fotografier-Erlaubnis erhoben. Also besser alles vorher abklären.

Dekowaffen – lieber anmelden?!

Für einige Mitbürger wirkt es etwas verstörend, wenn kostümierte Leute außerhalb von Karneval mit Schwertern und Messern bewaffnet durch die Gegend rennen. Wir hatten ja auch einiges an stumpfen Deko-Waffen dabei und wer da nicht genau hinsieht, kann diese leicht für echte Waffen halten. Daher entschlossen wir uns in diesem Fall das Ganze lieber auch bei der Polizei anzumelden. Verpflichtend ist das natürlich nicht, aber schaden tut es auch niemandem. Meistens reicht es einfach dort anzurufen und die Beamten darüber zu informieren, was man macht und wo man in den nächsten Stunden das Shooting durchführt. So wissen die Beamten es einfach besser einzuordnen, falls doch mal jemand wegen komischen „Kampfmönchen“ bei der Polizei anruft.

Lichtplanung

Im Vorfeld zum Shooting sollte man sich auch einige Gedanken zum Licht machen. Möchte man lieber mit Available Light (AL), also Sonnenlicht arbeiten oder mehr Kontrolle über die Lichtsetzung haben und mit Blitzen arbeiten. Vielleicht auch eine Kombination?
Bei dem ersten AC-Shooting arbeiteten wir fast ausschließlich mit AL, aber auch hier ist es wichtig zu planen. Es ist wichtig zu wissen, wann das Sonnenlicht von wo kommt, wie hoch steht und welche Farb-Temperatur es hat. Für Portraits eignet sich eher tiefer stehendes und warmes Licht. Das bekommt man in den Morgenstunden oder in den Abendstunden. Gerade bei AL richtet man sich also komplett nach dem Sonnenstand, wenn man eine bestimmte Stimmung im Bild haben möchte. Frühnebel z.B. gibt es halt auch nur in der Frühe. Ich nutze für diese Planung sehr gerne den Blaue Stunde Rechner von Jeko Photo. So weiß ich immer wann die Sonne wo steht und richte mich in der Zeitplanung des Shootings auch danach.

Verträge

Egal ob bezahltes Fotoshooting oder TfP-Shooting, es arbeitet sich leichter mit schriftlichen Verträgen. Das ist zwar oft nicht nötig, aber es schadet auch nicht und macht uns meistens das Leben einfacher. Denn in den Verträgen kann jeder die Konditionen des Shootings nochmal nachlesen und weiß so auch nach vielen Jahren noch, was vereinbart wurde. Packt Euch also am besten einfach ein paar TfP- oder Pay-Verträge ein, wenn ihr so ein Shooting plant und durchführt.
Wenn ihr viel Aufwand in so ein Projekt gesteckt habt, gibt es nichts schlimmeres, als die Bilder später -aus welchen Gründen auch immer- nicht zeigen zu dürfen.
Auch habe ich die Erfahrung gemacht, dass es besser ist den Models, vor allem wenn es Laienmodels sind, einen kleinen Leitfaden für die Bedingungen bei Veröffentlichung mitzugeben. Das erspart einigen Frust und Ärger im Nachgang.

Die Charaktere

Die Kostüme für das Shooting waren bis auf einen eigentlich keine Cosplays im klassischen Sinn. Lediglich die Kostüme von Altaïr, in welches mein Bruder Anselm schlüpfte, und das Kenway-Cosplay von Anna waren sehr nah und authentisch an das Spiel angepasst und jeweils einem Charakter aus dem Spiel nachgebildet. Die anderen Charaktere waren natürlich auch mit viel Liebe zum Detail ausgearbeitet und an die Spiele-Reihe „angelehnt“. Künstlerische Freiheit halt.

Die Models und ihre Kostüme und die Einordnung in die Spiele

Anna – Kenway aus Assassins Creed IV Black Flag
Annas Kostüm ist in die Assassins Creed IV – Black Flag Spielewelt einzuordnen und ist an den Hauptcharackter Edward Kenway angelehnt. In diesem Teil spielt das gesamte Geschehen in der Karibik zur Zeit der Piraten im 18. Jahrhundert.

Anna als Edward Kenway beim Assassins Creed Foto Shooting in Blankenberg mit Fotograf Sebastian Lehmann

Anna als Edward Kenway beim Assassins Creed Foto Shooting in Blankenberg

Anselm – Altaïr aus Assassins Creed (I)
Mein Bruder Anselm war in einem von mir selbst erstellten Kostüm als Altaïr dabei. Altaïr ist der Hauptcharakter des ersten Assassins Creed Spiels. Dieses spielt im 12. Jahrhundert zur Zeit des dritten Kreuzzugs im Heiligen Land.

Anselm als Altair beim Assassins Creed Foto Shooting in Blankenberg

Anselm als Altair beim Assassins Creed Foto Shooting in Blankenberg

Die drei weiteren Models sind jeweils nur angelehnt an die Spielereihe und daher etwas schwieriger in eins der Spiele einzuordnen.

Miriam und Stefan – angelehnt an AC IV Black Flag und AC Unity
Die beiden würde ich am ehesten zu Assassins Creed Black Flag einordnen, wobei Miriam auch gut zu Assassins Creed Unity gepasst hätte (Unity spielt im Paris des 18. Jhd. zur Zeit der Französischen Revolution). Am Ende spielen beide zu einer ganz ähnlichen Zeit.

Thorsten – angelehnt an Assassins Creed (I)
Thorsten war mit seinem Kostüm auch eher an das erste Assassins Creed Spiel zur Zeit des dritten Kreuzzugs im 12. Jhd. angelehnt.

Thorsten als Assassine beim Assassins Creed Foto Shooting in Blankenberg mit Fotograf Sebastian Lehmann

Thorsten als Assassine beim Assassins Creed Foto Shooting in Blankenberg

 

Mia – angelehnt an AC III und AC Unity
Mia war erst bei unserem zweiten Shooting mit von der Partie. Mias Kostüm besaß ebenfalls Elemente aus mehreren Spielen, so dass es mir etwas schwer fällt es genau einzuordnen. Am ehesten würde ich es bei AC III einordnen, welches zur Zeit der Amerika­nischen Re­vo­lution und des Unab­hängigkeits­krieges spielt.

Mia als Assassinin beim Assassins Creed Foto Shooting in Blankenberg mit Fotograf Sebastian Lehmann

Mia als Assassinin beim Assassins Creed Foto Shooting in Blankenberg

 

Actionfotografie im Sommer
Kein ganz normales Shooting

Anders als bei den meisten solcher Foto-Shootings, ging es diesmal wirklich mit Action zu. Das heißt die Models mussten zeitweise richtig ackern, damit wir tolle dynamische Ergebnisse erreichen konnten.
Das Problem bei viel Bewegung im Bild, alles muss wirklich gut abgestimmt sein und sowohl Technik, als auch Fotograf, im richtigen Moment funktionieren.
Da müssen sich alle erst ein wenig drauf einstellen (d.h. mehrfach ausprobieren) und das war bei den sommerlichen Temperaturen in voller Montur für die Models ganz sicher kein Zuckerschlecken.
Am Ende wird man für die Tortur dann mit einzigartigen, dynamischen Bildern belohnt.

Eine kleine Auswahl seht ihr hier.

Das letzte Bild ist im Gegensatz zu einigen Meinungen übrigens nicht montiert. Es wurde genau so von mir fotografiert ohne etwas ins Bild hinein oder weg zu retuschieren. Zum Beweis zeige ich Euch hier gerne das einen kurzen Moment vorher aufgenommene und unbearbeitete Bild vom Absprung.

 

Demnächst mehr

Das war es jetzt erstmal mit ein paar Eindrücken von dem Shooting. Demnächst werde ich hier noch ein paar mehr Bilder posten und natürlich auch auf Setting und die Bearbeitung einzelner Bilder genauer eingehen. Ein paar Outtakes und „behind the szenes“ Bilder wird es dann auch noch geben.

Anna als Edward Kenway beim Assassins Creed Foto Shooting in Blankenberg mit Fotograf Sebastian LehmannCharakter Portrait beim Assassins Creed Foto Shooting in Blankenberg. Model: Anna | Charakter: Edward Kenway | Bild: LS Photographie - Sebastian Lehmann

Bis dahin!

Cosplay-Shooting gewünscht?

Wenn ihr selbst Interesse an einem solchen Shooting mit mir habt, dann meldet Euch doch sehr gerne einfach bei mir.

Kontakt

Kleine Shootings inkl. Bearbeitung einiger Bilder gibt es bei mir auch schon zu bezahlbaren Preisen. Also meldet Euch – ich freue mich drauf!

Kommentare

Ihr habt Fragen oder Anmerkungen zu dem Artikel, dann schreibt mir doch gerne. Kommentare sind wie immer ausdrücklich erwünscht!